Abschlussevent im Rahmen der Konferenz des "Sustainable Mobility Lab"
Wie schon 2024 spannte die E-Charta für das Trägertreffen 2025 mit dem «Sustainable Mobility Lab» (SML) zusammen. Das letzte Treffen und damit das Abschlussevent der E-Charta fand im Rahmen der jährlichen Konferenz des Labs statt – dieses Jahr in Romanshorn, genauer im Kornhaus. Direkt am Bodenseeufer gelegen, mit Blick auf die Fähre nach Friedrichshafen: ein würdiger Abschluss und zugleich eine passende Überleitung in die Zukunft – siehe ganz unten!
Die Konferenz bringt Mobilitätsakteure und Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft, Bevölkerung und Politik aus der Bodenseeregion zusammen. In diesem Jahr stand die Mobilität auf und am Wasser im Fokus. Die E-Charta unterstützte aktiv bei der Programmgestaltung, der Rekrutierung von Referierenden und der Bewerbung des Anlasses.
Ein Programm mit zahlreichen Highlights
Den Auftakt machte Roger Martin, Stadtpräsident von Romanshorn, der in seiner Begrüssung aufzeigte, dass Romanshorn eine Drehscheibe der Mobilität am Bodensee ist. Neben einer spannenden Keynote von Peter de Haan (EBP) zum Thema «Der Bodensee ohne Diesel – Vision oder Problem?», gab es Einblicke in die Herausforderungen der Logistik beim Bau der Seewärmeanlage in Meersburg durch Sönke von Wieding (ZHAW) und Peter Majer (Stadtwerk am See).
Für die Wassersportler und Wassersportlerinnen rund um den See sprach Edgar Raff, 1. Vorsitzender der Internationalen Wassersportgemeinschaft Bodensee und zeigte auf, wohin die Reise für nachhaltige Häfen gehen könnte. Mit dem blauen Anker können Häfen sich bereits heute zertifizieren lassen, das Label wird laufend weiterentwickelt. Dominik Bucher, CTO und Co-Founder von c.technology, führte in die Gegenwart und Zukunft der vernetzten Schifffahrt. Vor dem Mittag sprachen die Geschäftsführer der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt (Thomas Breitenmoser), der Bodensee-Schifffahrt (Christoph Witte), der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (Remo Rey) sowie der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (Roman Knecht) über die Herausforderungen und Chancen der Dekarbonisierung der Schifffahrt. Die Voraussetzungen und Ansätze unterscheiden sich, aber gemeinsam ist der Wille, die kommerzielle Schifffahrt in eine klimafreundliche Zukunft zu führen. Moderiert wurde diese Podiumsdiskussion von Cuno Bieler vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft des Kantons Zürich.
Vertiefte Diskussionen zu den Themen am Nachmittag
Am Nachmittag konnten die Themen des Vormittags in Deep Dives vertieft werden, und es wurde viel miteinander gesprochen, Ideen aufgeworfen, Ideen verworfen und Ideen vertieft diskutiert. Im Deep Dive zum öffentlichen Verkehr auf dem Wasser kamen beispielsweise Vertreter der Unternehmen Candela und Mobyfly hinzu und es wurden die Bedürfnisse, Chancen und Herausforderungen von Tragflächenbooten als Ergänzung für den öffentlichen Verkehr auf dem Wasser diskutiert. Im Deep Dive zu Hafeninfrastruktur gab Ralph Engel, Leiter Anlagen und Betriebe von Romanshorn, eine kurze Tour über die 3 Häfen der Stadt sowie die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten und Grenzen vom 15 Meter Turm des SBS-Spielplatzes «Robins Horn».
Nach den Deep Dives wurde der MobilitySpace des Sustainable Mobility Labs vorgestellt. Dieser hat zum Ziel, eine interaktive, physische und digitale Plattform zu bieten, welche Menschen, Institutionen und Ideen zu einer Community verbindet. Der «MobilitySpace» besteht aus drei zentralen Elementen: dem LinkedIn-Kanal des SML für den virtuellen Austausch und aktuelle News zu nachhaltiger Mobilität, einer Website mit Fachwissen sowie dem «Kompetenzatlas Bodensee» des Bodenseezentrums Innovation (BZI). Der Kompetenzatlas bietet mit aktuellen Publikationen, Projekten, Förderungen und Ansprechpartnern Orientierung zum Thema nachhaltige Mobilität. Ergänzt wird das Online-Angebot der Plattform durch physische Events, an denen sich Experten und Expertinnen, Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte gezielt vernetzen können.
Am Ende zeigte das Startup EnoPark auf, wie ihre Vision von nachhaltiger Mobilität und Energieerzeugung Wirklichkeit werden soll.
Beiträge der E-Charta
Die E-Charta war aktiv involviert in die gesamte Programmgestaltung, der Themensetzung und der Auswahl der Referierenden und der Teilnehmenden der Podiumsdiskussion. Anna Stamp, Projektleiterin der IBK E-Charta Bodensee, ko-moderierte ausserdem den Deep Dive zum öffentlichen Verkehr auf dem Wasser. Dort wurden die Erwartungen an, resp. die Chancen und Herausforderungen von elektrischen Tragflächenbooten als innovative Ergänzung zu den klassischen Passagierschiffen und -fähren diskutiert.
Natürlich wurde beim Abschlussevent auch ein Blick zurück geworfen auf sechs Jahre E-Charta Netzwerk, das per Ende 2025 seinen Abschluss fand. Die E-Charta startete 2019 unter dem Leitsatz «Gemeinsam elektrisch unterwegs». Das Projekt verschrieb sich der Vernetzung der relevanten Akteure rund um den Bodensee. Ziele waren der gegenseitige Wissensaustausch und das Überschreiten von Landesgrenzen. Dabei standen die jährlichen Trägertreffen im Zentrum. Obwohl im Bereich Elektromobilität noch Einiges an Handlungsbedarf besteht, haben sich die Themen rund um die nachhaltige Mobilität seit Projektstart weiterentwickelt. Geblieben ist die Erkenntnis, dass ein Alleingang selten erfolgsversprechend ist, sondern nur ein gemeinsames Vorgehen zu einem attraktiven und innovativen Gesamtsystem führen wird.
Deshalb soll der Dialog weitergeführt werden, die Interessen der Trägerinnen und Träger der E-Charta können vom Sustainable Mobility Lab aufgenommen werden. Die Trägerinnen und Träger der E-Charta sind herzliche eingeladen, sich auch weiterhin zu vernetzen, nun unter dem Dach des Sustainable Mobility Labs. Denn die Mobilitätsherausforderungen in der Bodenseeregion sind nach wie vor vielfältig, und weitere Lösungen warten darauf, (länderübergreifend) ausgearbeitet zu werden.
Nach der Konferenz 2024 in Deutschland und der diesjährigen Konferenz in der Schweiz wird die Konferenz 2026 in Vorarlberg, Österreich, stattfinden, das Datum und der genaue Ort werden noch kommuniziert.
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