SichtWeisen - ein Projekt der IBK

Vier Jungjournalistinnen und Jungjournalisten bereiten jeden Monat Beiträge auf, die gesellschaftlich und politisch relevant sind. In der Themenwahl und Ausführung ihrer Texte nach journalistischen Standards sind sie dabei völlig frei. Die einzigen Voraussetzungen sind, dass sich die Thematik auf den politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Raum der Internationalen Bodensee Konferenz und dessen Mitglieder bezieht und für junge Menschen interessant ist.

 

Stadt der Innovation

Lisa-Maria Neussl, 17.04.2020

„Linz muss die innovativste Stadt Österreichs werden", so der Leitspruch des Linzer Bürgermeisters. Als ehemalige Industriestadt setzt die drittgrösste Stadt Österreichs vieles daran, ihren Ruf zu ändern und europäisches Zentrum von Innovation und Kreativität zu werden.

Innovation ist kein eigenes Ressort. Vielmehr müssen Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft miteingebunden werden. Für Innovation bedarf es Vision. Jede Stadt hat eine Geschichte, die sie sich zu Nutze machen kann. Die ansässige Industrie kooperiert mit Start-ups, die gegenseitige Befruchtung stärkt den Wirtschaftsstandort und neue innovative Geschäftsfelder können entstehen.
 

Wie wird Linz innovativ?

In zahlreichen Debatten wurden insgesamt 35 Massnahmen für die Stadt abgeleitet. Diese wurden in sechs Hauptkategorien eingeteilt. Dazu zählen Unternehmen mit Beratungsangeboten und Kooperationen, Infrastruktur mit modernen und nachhaltigen Verkehrslösungen sowie flächendeckendes WLAN. In den Bereichen Politik und Lebensraum werden Städtegrenzen neu gedacht und kreative Wohnformen initiiert. Bildungs- und Fachkräfteinitiativen sorgen für Innovation bei den Menschen und ihren Fähigkeiten. Der Schlüssel zur Umsetzung dieser Massnahmen ist ein partizipativer Prozess.
 

Linz setzt Akzente

Mit bereits vorhandenen Meilensteinen ist Linz eng mit der Welt verbunden. Eine internationale Ausrichtung ist essentiell, um den Diskurs mit anderen zu ermöglichen. Seit 2014 trägt die Stadt an der Donau den Titel „UNESCO – City of Media Arts". Jeden Herbst lockt sie hunderttausende Besucher zum Festival der elektronischen Kunst (Ars Electronica).
Ein weiteres Beispiel mit dem Linz Akzente setzt, ist ein ehemaliges Tabakfabrikgebäude. Diese denkmalgeschützte Industrieanlage, in der bis ins Jahr 2009 Zigaretten hergestellt wurden, ist nun zu einem Hotspot für Kreative herangereift und bietet neben Raum auch Community. Es hat sich ein komplettes Ökosystem für die Start-up-Szene entwickelt.
 

Was können andere lernen?

Wie diese Beispiele zeigen, bedarf es für Innovation nicht nur das Interesse der Bevölkerung, vielmehr muss es breite Unterstützung seitens der Politik geben. Innovation braucht Raum. Die Stadt Linz hat im Gemeinderat einen eigenen Ausschuss für Innovation geschaffen. Dieser agiert ressortübergreifend, um effektive Strukturen zu erarbeiten. Kreativität und Innovationskraft müssen nicht völlig neu entstehen. Jede Stadt hat Zukunftspotentiale, um zu starten benötigt es einen offenen Austausch und eine Philosophie des Machens!
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Hier erfahren Sie mehr über die AutorInnen:

Judith Ebnöther

Judith Ebnöther (21) ist für ihr Studium der Politik- und Kommunikations-wissenschaften in die Bodenseeregion gezogen. Ihre Interessen sind extrem vielfältig und so möchte sie mit ihren Texten Ideen und Ansichten von verschiedensten Menschen und Thematiken beleuchten.

 

Lisa-Maria Neussl

Lisa-Maria Neussl (28) hat im Rahmen ihres Studiums und zahlreicher Urlaube die Bodenseeregion kennen und lieben gelernt. Bei SichtWeisen beleuchtet sie Hintergründe gesellschaftlicher Trends und liefert Argumente zu aktuellen politischen Themen.

Leander Lelouvier

Leander Lelouvier (21) ist gebürtiger Südtiroler, hat in den Niederlanden internationale Beziehungen studiert und wohnt heute in Zürich, wo er als freier Journalist schreibt. Am meisten interessiert er sich für die lokalen Auswirkungen globaler Entwicklungen. Wie diese die Bodenseeregion prägen, dem wird Leander im kommenden Jahr für SichtWeisen nachgehen.

Patrick Louis

Patrick Louis (20) kommt aus der Schweiz, ist aber in verschiedenen europäischen Ländern aufgewachsen. Daher interessiert ihn die internationale Kooperation im Bodenseeraum besonders. Für SichtWeisen greift er regionale Themen mit überregionalem Hintergrund auf.