Mit großer Betroffenheit nimmt die IBK Abschied von Alt-Regierungsrat Ernst Neukomm, der im Alter von 90 Jahren verstorben ist. Die IBK verliert mit ihm einen engagierten Wegbereiter, langjährigen Unterstützer und prägende Persönlichkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion.
Ernst Neukomm war von 1969 bis 2000 Mitglied der Schaffhauser Regierung und hat sich in diesen mehr als drei Jahrzehnten mit großer Tatkraft für die Kantonalpolitik sowie für die grenzüberschreitende Kooperation eingesetzt. Bereits bei der Gründung der IBK im Jahr 1972 in Konstanz war er anwesend und trug maßgeblich zur frühen Etablierung der Konferenz bei. Seine visionären Impulse und sein unermüdliches Engagement haben die IBK entscheidend geprägt. Noch heute sind die regelmäßigen Treffen der Regierungschefs der Mitgliedsländer und -kantone Ausdruck seines politischen Wirkens.
Ernst Neukomm stand der IBK in zwei Amtszeiten als Präsident vor – von 1976 bis 1978 sowie von 1995 bis 1996. In dieser Zeit förderte er den strukturierten Dialog und die partnerschaftliche Abstimmung zwischen den Regionen. Unter seiner Leitung fand am 10. September 1976 das erste Treffen der Regierungsvertreter der IBK-Mitglieder in Neuhausen am Rheinfall statt – eine Tradition, die bis heute Bestand hat.
Mit seiner Begeisterung für die „kleine Außenpolitik" und seiner Überzeugung vom Europa der Regionen war Ernst Neukomm ein wichtiger Brückenbauer. In engem Austausch mit Partnern wie dem damaligen Staatssekretär Erwin Teufel (Baden-Württemberg) oder dem Vorarlberger Landeshauptmann Dr. Herbert Keßler setzte er neue Impulse für die Zusammenarbeit rund um den Bodensee.