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Strategiegespräch der IBK-Regierungschefs: Gemeinsame Erklärung zu Interreg

Am 26. Juni 2025 kamen die Regierungschefs und -vertreter der IBK zu ihrem jährlichen Strategiegespräch in der Bodan-Werft1919 in Kressbronn zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Zukunft des EU-Förderprogramms Interreg sowie Maßnahmen zur Stärkung der ökologischen Resilienz des Bodensees.
Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen auf EU-Ebene zur stärkeren Zentralisierung der Regionalförderung ab 2027 verabschiedeten die IBK-Mitglieder eine gemeinsame politische Erklärung zur Fortführung des Interreg-Programms „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein".

„Interreg ist das finanzielle Rückgrat unserer erfolgreichen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – vom Fachkräftemangel über Verkehr bis hin zu Klima und Energie", betonte Europastaatssekretär Florian Hassler stellvertretend für die Mitgliedsregionen. Eine solche Erfolgsgeschichte müsse weiterhin dezentral und partnerschaftlich in den Regionen unter Einbeziehung lokaler Akteure weiterentwickelt werden. Die Erklärung soll am 30. Juni im Rahmen einer Delegationsreise an die Europäische Kommission in Brüssel übergeben werden.


Studie zu invasiven Arten 

Ein weiteres Schwerpunktthema war der zunehmende Druck auf das Ökosystem Bodensee durch invasive Arten wie die Quaggamuschel. Die IBK hat daher eine Studie in Auftrag gegeben, die untersuchen soll, ob natürliche Fressfeinde – etwa bestimmte Fischarten – zur Eindämmung der Ausbreitung beitragen können. Ziel ist es, das ökologische Gleichgewicht des Sees zu stärken und wirtschaftliche Schäden zu begrenzen.

Die invasive Art verursacht bereits heute erhebliche wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe – etwa durch die Verstopfung von Trinkwasserleitungen – und beeinträchtigt darüber hinaus die Fischerei, die Bodenseeschifffahrt sowie den Badebetrieb. Die Studienergebnisse sollen bis 2028 vorliegen.


Weitere strategische Themen der IBK

Neben diesen Kernthemen diskutierten die Teilnehmenden auch über die grenzüberschreitende Qualitätsentwicklung des Bodensee-Radwegs, den Ausbau einer klimaneutralen Schifffahrt sowie die gemeinsame Energieversorgung in der Vierländerregion. Dem Thema Wasserstoff kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Als zukünftiger Standortfaktor soll er die starken Industriezentren der Region nachhaltig stärken und einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Ein interdisziplinärer IBK-Workshop im Frühjahr hatte hierzu bereits erste Impulse gesetzt.
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