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38. Konferenz der Regierungschefs

Zehn Nachbarn eine Strategie – neues Leitbild der IBK für die Bodenseeregion beschlossen

Am 15. Dezember 2017 kamen die zehn Regierungschefs- und Regierungsvertreter der Mitgliedsländer und Kantone der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) im Rathaussaal der Gemeinde Vaduz zu ihrer 38. Regierungschefkonferenz zusammen. Unter dem Vorsitz Liechtensteins wurde ein neues Leitbild der IBK für den Bodenseeraum und eine IBK-Strategie beschlossen.

„Das Jahr 2017 war für die Internationale Bodensee Konferenz ein arbeitsintensives, aber auch sehr spannendes Jahr. Die Regierungschefkonferenz hat heute eine neue strategische Grundlage für die IBK beschlossen und damit einen breit abgestützten Prozess auf den Punkt gebracht", sagte Regierungschef Adrian Hasler und Vorsitzender der IBK 2017 in Vaduz. „Sicher ist es nicht einfach, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Aber letztlich haben die zehn Länder und Kantone rund um den Bodensee gezeigt, dass sie bereit sind, an einem Strick zu ziehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Unterzeichnung einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Entwicklung der Bodenseeregion unter dem politischen Dach der IBK leisten werden", so Hasler weiter.

Neu gründet die strategische Ausrichtung der IBK auf zwei Elementen: im Leitbild sind die gemeinsamen Prinzipien der Zusammenarbeit und die längerfristigen Ziele der IBK für die Bodenseeregion mit Zeithorizont 2030 enthalten. Das Leitbild wird am 1. Januar 2018 in Kraft treten und das bisherige Leitbild ablösen. Als neues Element wurden ergänzend zum Leitbild strategische Schwerpunkte festgelegt, um die Entwicklung der Bodenseeregion in den nächsten fünf Jahren voranzutreiben. Auf dieser Basis sollen künftig konkrete Maßnahmen und Schwerpunktprojekte ausgearbeitet werden.

„Wir legen künftig ein verstärktes Augenmerk auf die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Bodenseeregion. Sie soll eine Modellregion für Wirtschaften, Arbeiten, Wissenschaft und Innovation sein. Öffentliche Einrichtungen sollen länder- und branchenübergreifend zusammenarbeiten und sich gemeinsam weiterentwickeln können", erklärte der Regierungschef von Liechtenstein. Die IBK soll aber auch ein Wirtschaftsraum PLUS sein, der sich durch attraktive Angebote in Freizeit und Kultur und eine sehr hohe Lebens-, Wohn- und Umweltqualität auszeichnet, so Adrian Hasler weiter.

Unverändert spielen daher im Leitbild auch die natürlichen Ressourcen der Bodenseeregion eine wichtige Rolle. Weiterhin gilt es etwa einem haushälterischen Umgang mit dem Boden, der Natur und der Landschaft Sorge zu tragen und die Energieeffizienz zu fördern.

Bereits im Vorfeld der strategischen Überlegungen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit waren zahlreiche Akteure aus der Bodenseeregion im Rahmen von Expertengesprächen, durch Umfragen oder als Teilnehmende an Zukunftsforen einbezogen worden. Zu den Entwürfen von Leitbild und Strategie fand im Sommer 2017 zudem eine öffentliche Konsultation bei grenzüberschreitenden Institutionen, Netzwerken und weiteren wichtigen Interessengruppen der IBK-Mitgliedsländer statt. Darin wurde viel Zustimmung zu den Vorschlägen signalisiert. Etliche Anregungen wurden in die Dokumente aufgenommen.

Als nächster Schritt wird ein Strategieprogramm ausgearbeitet, zu dem bereits zahlreiche Projektideen vorliegen. Weiter werden in den nächsten Monaten Umsetzungsfragen betreffend Ressourcen und mögliche Anpassungen der Organisationsstruktur der IBK geklärt.

Weitere Informationen zu Leitbild und Strategie der IBK unter http://addminlink-102084

Vorsitzübergabe an Schaffhausen

„Nun haben wir das neue Leitbild und die neue Strategie verabschiedet und es liegt an uns, den frischen Wind zu nutzen und das IBK-Schiff erfolgreich in die Zukunft zu steuern", bilanzierte Regierungschef Adrian Hasler das Vorsitzjahr des Fürstentums Liechtenstein am Ende der IBK-Regierungschefkonferenz und übergab das Steuerrad der IBK turnusgemäß an den Kanton Schaffhausen. Er wünschte Regierungsrat Christian Amsler, Vorsteher des Erziehungsdepartements und neuer Vorsitzender der IBK für das Jahr 2018 alles Gute.

Der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler hielt fest: „Als ausgesprochener Grenzkanton den Vorsitz der Internationalen Bodensee Konferenz zu übernehmen, ist uns Ehre und Aufgabe zugleich: Die guten Beziehungen innerhalb der IBK zu pflegen und weiterzuentwickeln ist uns eine Herzensangelegenheit. Gemäß der eben beschlossenen IBK-Strategie wollen wir gemeinsam Projekte anstoßen, die den Bodenseeraum als Wirtschafts- und Lebensraum voran bringen und die IBK-Strukturen, sofern nötig, diesem Ziel bestmöglich anzupassen.

Unter dem Motto „Digitalisierung in der Bildung: auf Spurensuche rund um den Bodensee" legen wir zudem einen Fokus auf die Frage, wie wir unserer wichtigsten Ressource, nämlich unseren gut ausgebildeten jungen Leuten, digitale Kompetenzen vermitteln, die sie zu einer erfolgreichen Berufskarriere und zum lebenslangen Lernen befähigen, gerade auch angesichts des rasanten technologischen Fortschritts."
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